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Schweizer Reis: Das weltweit nördlichste Reisanbaugebiet

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Schweizer Reis: Das weltweit nördlichste Reisanbaugebiet

Wer an Reis denkt, der lässt gleich seinen Geist in die Ferne längst vergangener asiatischer Dynastien wandern. Dabei wird Reis bis vor unsere Haustür angebaut. Im schweizerischen Tessin liegt das weltweit nördlichste Reisanbaugebiet, wo Schweizer Reis angebaut wird.

Bevor der 1. Bodenfrost einsetzt muss die Ernte eingefahren werden, um Schäden zu verhindern

Riso nostrano ticinese ist eine spezielle Reissorte aus dem Tessin. Mit einer Höhe von gerade einmal 198 Metern über dem Meeresspiegel bietet das Maggia-Delta für die Schweiz untypische Bedingungen, die den Anbau erst ermöglichen. „Riso nostrano“ bedeutet „einheimischer Reis“ auf Italienisch. Diese Reissorte wird seit dem 17. Jahrhundert im Tessin angebaut und gilt als eine der ältesten Reissorten Europas.

Neben der Verwendung einer trockenbau Methode, bei der die Reisfelder nicht überflutet werden, müssen die Bauern auch darauf achten nur eben jene Sorten zu verwenden bei denen nicht die Gefahr besteht, dass Sie durch Frosteinbrüche gefährdet werden. Das gelingt Ihnen, indem Sie Reissorten anbauen, die eine so kurze Reifezeit benötigen, dass Sie noch vor dem 1. Frost geerntet werden können.

Der Riso nostrano ticinese wird auf traditionelle Weise angebaut und geerntet. Er wird von Hand gepflanzt und geerntet, was den Prozess sehr zeitaufwändig macht. Der Reis hat eine helle Farbe und eine zarte Konsistenz. Er eignet sich besonders gut für die Zubereitung von Risotto und anderen Gerichten der Tessiner Küche. Der Riso nostrano ticinese ist in der Schweiz sehr beliebt und wird auch exportiert. Er ist jedoch aufgrund seines aufwendigen Anbauverfahrens und der begrenzten Anbauflächen vergleichsweise teuer.

Loto: Der Risottoreis vor der Haustüre

Ende der 90er Jahre hielt man daher nach weiteren, potentiellen Reissorten Ausschau, die für einen Reisanbau in der Schweiz in Frage kommen. Insbesondere „Loto“ kristallisierte sich als Bei Loto handelt es sich um den Reistyp „Lungo A“, eine Sorte mit langem, konvexem Korn, die sich hervorragend für Risotto eignet, während des Kochprozesses lange al dente bleibt und die Flüssigkeit gut bindet.

Alpine Idylle und italienisches Flair: Reisanbau in der Schweiz

Loto ist eine Reissorte, die den Tessiner Traditionen entspricht und mittlerweile in den Schweizer Haushalten als Risottoreis Verwendung findet. Fast mag man meinen, dass es genau so viele Rezepte für das Tessiner Risotto wie es auch Haushalte in dieser Region der Schweiz gibt. Denn so hat jede Familie Ihre eigene Auffassung darüber, wie lange der Reis zu kochen und mit welchen Beilagen er zu servieren sei.

Obwohl der Tessiner Reis überwiegend noch im Tessin verkauft und verzehrt wird, hat er es bereits in einige Delikatessen-Geschäfte in Europa geschafft. Auch in der deutschen Schweiz stößt man hin und wieder auf den Reis aus dem Süden des Landes. Die südliche Schweiz bietet übrigens nicht nur für Reisliebhaber sondern auch Urlauber einen besonderen Reiz: Denn die Kombination aus italienischem Flair macht diese Region zu einem ganz besonderen Ruhepol, indem es viele kulturelle und kulinarische Sehenswürdigkeiten zu entdecken gibt.

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